Pan Walther
*10. November 1921 in Dresden; † 14. November 1987 in Bangkok

Pan Walther, einer der bedeutendsten deutschen Portraitfotografen nach 1945, wurde am 10. November 1921 in Dresden geboren. Mit seiner ungewöhnlichen Portraitierweise hat der die Entwicklung der Fotografie bereichert. Mit 15 Jahren zieht er nach Den Haag. Dort vermittelt ihm sein Vater Friedrich Grünberg grundlegende fotografische Kenntnisse, die er bei Henri Berssenbrugge vertieft und 1941, zurück in Dresden, in der Fachschule von Franz Fiedler vervollständigt. Fiedlers offener, die bildende Kunst einbeziehender Unterricht wie auch die Portraitkunst des bedeutenden Dresdners Hugo Erfurth beeinflussen seinen ungewöhnlichen Stil. 1943 wird er zum Kriegsdienst eingezogen. Nach 1945 arbeitet er zunächst als freier Lichtbildner. Im Auftrag der russischen Besatzer reproduziert er Prospekte von ehemaligen Industrieanlagen und kommt so, an dringend benötigte Filme und Fotopapier für seine eigene Arbeit. 1946 legt er die Meisterprüfung ab und gründet im Jahr darauf gemeinsam mit seiner Frau, der Fotografin Christine Bellmann, ein Lichtbildatelier. Es entstehen zahlreiche Bildnisse von Dresdner Künstlern. 1950 zieht er aus politischen Gründen mit seiner Frau nach Münster und eröffnet mit ihr zusammen ein neues Porträtatelier, das bis 1985 besteht.

Ebenso wichtig wie die eigene Fotografie ist ihm die Lehrtätigkeit. Über 30 Jahre unterrichtet er an verschiedenen Schulen und Hochschulen, zuletzt als Professor an der Fachhochschule Dortmund. Dort baut er den Studiengang Fotografie auf. Generationen von Fotografen und Fotografinnen hat er in diesen Jahren fachlich und menschlich gefördert und begleitet; zu seinen frühen Schülern gehört die namhafte Fotografin Evelyn Richter, deren Spätwerk 2021 hier gezeigt wurde. Sein umfangreiches Oeuvre umfasst zahlreiche Reiselandschaften und -portraits aus vielen Landstrichen Europas und Nordafrikas. Er stirbt am 14. November 1987 während einer Reise in Bangkok.

Walther war umtriebiges Mitglied in mehreren Künstlervereinigungen und Mitbegründer des renommierten BFF (Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter). Sein Bildwerk ist in zahlreichen Sammlungen vertreten, unter anderem im Museum of Modern Art New York. Der Nachlass befindet sich im Stadtmuseum Münster. 1973 wird er mit dem Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.