I love photography.
„Ich liebe Fotografie.“ Mit diesem Gefühl steht Paolo Burlando nicht alleine da, soviel ist sicher. Doch wenn man seine Fotografien betrachtet, wird schnell klar, wie groß seine Faszination, wie innig seine Beziehung zu Kamera und Bild ist. Paolo Burlando, eigentlich Professor für Hydrologie und Wasserwirtschaft, ist leidenschaftlicher und außergewöhnlicher Dokumentarfotograf, fängt Augenblicke und Gefühle ein, die anderen entgehen würden.
Er beobachte sehr gerne, sagt Burlando, und versuche dann, die Situation zu lesen, den Moment zu erkennen
und auf das digitale Medium zu bannen. Er strebe stets danach, Ästhetik und Aussage zu verbinden – ein Gefühl, einen rationalen Gedanken, vielleicht einfach nur eine humorvolle Begebenheit. Und dabei sind seine Bilder nie laut, nie aufdringlich; er selbst liebe es, wenn Fotografie diskret sei und Menschen abbilde, ohne den Respekt vor ihnen zu verlieren.
Treue Begleiter sind ihm dabei seine Leica M6, M9 und M262, meist kombiniert mit 35er-und 50er-Summicron-Objektiven – den klassischen Brennweiten des Dokumentarfotografen. Burlando schätzt insbesondere die Größe und Unauffälligkeit der Kameras, ihre Flexibilität und ihre Konzentration auf das Wesentliche.
Geprägt von Fotografen wie Bischof, Cartier-Bresson, Erwitt und Frank sind seine Bilder immer Schwarzweiß, denn dies erlaube den Betrachtern eine eigene Lesart aufzubauen, die Botschaft der Fotografie oder die Ästhetik wertzuschätzen. Außerdem, so sagt er, sei Schwarzweißfotografie auch herausfordernder und verzeihe weniger Fehler.
Die Leica Galerie Konstanz zeigt nun rund 60 Aufnahmen Burlandos unter dem Titel „Genius Loci“, also „Geist des Ortes“. Dabei handelt es sich um Fotografien, die auf Reisen durch Asien, Europa und Amerika entstanden sind. Man solle das Gefühl haben, an diesen Orten zu sein, wenn man seine Bilder betrachte, sagt Burlando. Es gehe ihm darum, den Charakter und die Gewohnheiten einzufangen und für die Betrachter sicht- und spürbar zu machen. Von beschaulichen Fischerdörfern in Europa über Straßenszenen aus Südostasien bis hin zu Fotografien, die direkt aus einem amerikanischen Roadmovie stammen könnten – die Bilder von „Genius Loci“ bestechen durch ihre Authentizität, nicht zuletzt, weil die Aufnahmen unbeschnitten bleiben.
Biografie
1960 geboren, kam Paolo Burlando als 17-jähriger zur Fotografie. In Genua studierte er Ingenieurswissenschaften und wurde schließlich Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich.
Seine in der Leica Gallery Konstanz gezeigten Arbeiten sind als limitierte Serien erhältlich.
Foto 01: Paolo Burlando | Pont Neuf, Paris, Frankreich, 2013
Foto 02: Paolo Burlando | Rue de la Gaité, Paris, Frankreich, 2012
Foto 03: Paolo Burlando | Ragusa-Ibla, Italien, 2009
Foto 04: Paolo Burlando | Jianguo Blumenmarkt, Taipei, Taiwan, 2017
Foto 05: Paolo Burlando | Marina Bay, Singapur, 2012
Foto 06: Paolo Burlando | Chinatown, Singapur, 2014
INFORMATIONEN
Eröffnung: Freitag, 27. Januar 2023, 19.00 Uhr – der Künstler wird bei der Eröffnung anwesend sein
Führung: Samstag, 28. Januar 2023 – um 12.00 Uhr führt Paolo Burlando durch seine Ausstellung
Ausstellung: 28. Januar bis 08. April 2023, der Eintritt ist frei
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 10.00 – 18.30 Uhr
Samstag: 09.30 – 14.00 Uhr
Oder nach Vereinbarung