Dieter Blum
*1936 in Esslingen

Der 1936 in Esslingen geborene Dieter Blum ist einer der bedeutendsten Fotografen Deutschlands. Schon als Jugendlicher beginnt er ambitioniert zu fotografieren, ist früh Mitglied in der „lichtbildnergruppe esslingen“, betätigt sich als Kurator der Europa-Foto Projekte und gründet ein eigenes Studio. Ab 1971 entstehen die ersten Bildstrecken für die Zeitschrift „Stern“, für die er 29 Jahre als freier Fotograf gearbeitet hat. Seine Fotos und Reportagen erscheinen in der Folge u.a. auch im Spiegel, im Zeit Magazin, in Vanity Fair, dem Time Magazine und in Geo.

Eigene Publikationen und opulente Bildbände in sehr großen Auflagen, entstehen: 1976, Afrika – Faszination eines Kontinents; 1980, UdSSR – Entdeckungsreise in ein reiches Land; 1984, Nippon – Der neue Superstaat Japan; 1986 Auslöser, insgesamt sind es über sechzig Bücher, die Dieter Blum im Lauf von fast 40 Berufsjahren herausgibt.

Dieter Blum ist weltweit als Chronist seit Mitte der 1960er Jahre unterwegs. Er begleitet u.a. Herbert von Karajan und die Berliner Philharmoniker (1981) mit Fotografien aus dem Innenleben eines der besten Orchesters der Welt, bei Proben, Aufführungen und auf Tournee, oder – im Jahr 2005/2006 – achtzehn Monate lang den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder. In seinen freien Arbeiten, die wesentlich dem Tanz gewidmet sind, kreiert er als Fotograf und Regisseur Bilder mit hohem ästhetischen Anspruch und erotischer Ausstrahlung. Seine Ausstellungen mit diesen Bildern Körperkathedralen (2003/04) geraten in Moskau und St. Petersburg zur Sensation.

Die größte internationale Aufmerksamkeit wird Dieter Blum für die Marlboro-Kampagne zuteil, die er von 1992 bis 2004 als einer von zwei europäischen Fotografen wesentlich mitgestaltet. Die Bilder und der darin reklamierte Appell von Freiheit und Abenteuer haben es zu einer der erfolgreichsten Kampagnen überhaupt geschafft. Ein deutscher Fotograf also, der den genuin amerikanischen Mythos so trefflich ins Bild setzt, dass sogar der bekannte U.S Künstler Richard Prince in seinen Arbeiten darauf zugreift. Alle Fotografien aus dieser Serie wurden übrigens mit einer Leica fotografiert: Kleinbild, analog.

Über die Dauer von über zwei Jahren porträtiert Dieter Blum das Energieiunternehmen Shell (2009/2010), in der Dieter Blum sämtliche Technologien des Unternehmens rund um die Energiegewinnung weltweit in Fotografien festhält. Das fertiggestellte Buch zu dieser groß angelegten Imagekampagne wird allerdings nur in einer kleinen Auflage erscheinen, denn am 20. April 2010 fliegt die BP Bohrinsel Deepwater Horizon nach einem Blow Out in die Luft. Die folgende, schwerste Umweltkatastrophe dieser Art in der Geschichte der Ölförderung verhindert eine angemessene Veröffentlichung der Shell Publikation.

Dieter Blum lebt in Düsseldorf und arbeitet weiter an seinen art-Projekten.

 

Weitere Informationen: www.dieter-blum.de